Jahreshauptversammlung – Erfreuliche Entwicklung der Mitgliederzahl – Unschöne Ortsansichten angeprangert
Garching. Rolf Seidl ist aufgrund seiner Verdienste als langjähriger Schriftführer und seines maßgeblichen Engagements bei der Erstellung der Veranstaltungsprogramme in der Jahreshauptversammlung des Heimatbunds im Gasthaus „Zum Wirtssepperl“ zum Ehrenmitglied ernannt worden. Er stellte an dem Abend sein Amt aus beruflichen Gründen zur Verfügung.
Vorsitzender Peter Wolfmeier informierte über eine erfreuliche Entwicklung der Mitgliederzahl in den vergangenen zwei Jahren: 34 Beitritte standen vier Austritten und sieben Sterbefällen gegenüber. Sonderausstellungen im Museum waren den Themen „Erinnerungen: Futok – Flucht – Garching“, zusammengestellt unter Mitwirkung von Maria Pfundstein, sowie „Bajuwarisches Gräberfeld in Garching – Grabung 1972/73“ gewidmet. Beide Präsentationen hatte Fred Maurer maßgeblich gestaltet.
Wolfmeier sprach auch aus seiner Sicht bedenkliche Entwicklungen im Ortsbild an: den derzeit trostlosen Zustand des ehemaligen Gasthauses auf dem Oberberg in Wald sowie den Zustand der ehemaligen Bahnhofsrestauration, verbunden mit dem Apell an die Gemeinde, Einfluss auf die Besitzer zu nehmen.
Beim Projekt „Musterwohnung“ in der SKW-Siedlung (wir berichteten) soll unter Mitwirkung des Landesamtes für Denkmalpflege eine Wohnung so hergerichtet wird, wie diese die ersten Bewohner anno 1923 vorfanden. Mit der Förderung durch das Landesamt für Denkmalpflege solle auch das Engagement der Heimatbund-Mitglieder gewürdigt werden, die bei der Renovierung möglichst viel Eigenleistung erbringen wollen, so die Verantwortlichen von der Denkmalpflege. Dank galt Franz Bauer aus Garching und Thomas Huber aus Wald für die Pflege der Bildstöcke im Gemeindebereich sowie dem Ehrenvorsitzenden Richard Demmel, der den jetzigen Vorsitzenden in dessen Einarbeitungszeit mit Rat und Tat unterstützt habe.
Eine Satzungsänderung bezog sich auf die „besonderen Aufgaben“. Zu ihnen soll neben der Erforschung der Heimat künftig auch die Betreuung und Pflege des kulturellen Erbes zählen. Außerdem soll der bisherige vierköpfige Vorstand um drei Beisitzer erweitert werden. Beide Vorschläge wurden von der Versammlung einstimmig angenommen.
Schriftführer Rolf Seidl konnte im Rückblick auf zwei Jahre auf 20 Veranstaltungen ? Kulturfahrten und Vorträge ? verweisen. Vereinskassier Dietmar Paul berichtete über eine solide Finanzlage, die es auch in Zukunft ermögliche, notwendige Anschaffungen zu tätigen. Die Kassenprüfer Klaus Dieter Erich und Helmut Meisl bestätigten eine korrekte Kassenführung. Die Vorstandschaft wurde von der Versammlung einstimmig entlastet.
Bürgermeister Wolfgang Reichenwallner bedauerte ebenfalls die von Wolfmeier angesprochenen Schwachpunkte des Ortsbilds, sah aber von Seiten der Gemeinde keine Möglichkeiten einzugreifen. Er versprach auch weiterhin die Unterstützung des Projekts „SKW-Wohnung“ in der Turnstraße.
Der Garchinger Historiker Fritz Demmel referierte über die Prinzregentenzeit, also die Zeit von 1886 bis 1912. Noch sichtbare Zeichen der Veränderungen in der Region während dieser Zeit seien der Bau der Altöttinger Basilika, damals der größte Bau einer katholischen Kirche im Deutschen Reich, und der Bahnlinie Mühldorf-Salzburg, bei der pro Arbeitswoche ein Streckenkilometer fertiggestellt worden sei. Die Gemeinden Garching und Wald hätten damals eigene Schulhäuser gebaut und die Pfarreien Mauerberg und Wald seien gegründet worden.???red
WAHLERGEBNIS1. Vorsitzender: Peter Wolfmeier, 2. Vorsitzender: Fred Maurer, Kassier: Dietmar Paul, Schriftführer: Richard Demmel, Beisitzer: Helmut Meisl, Johannes Schmitzer, Dr. Klaus Winter