Sonderausstellung zum Ersten Weltkrieg im Heimatmuseum eröffnet
„Es ist eigentlich ein Widerspruch“, sagte Wolfgang Reichenwallner, der als Bürgermeister zur Ausstellungseröffnung begrüßte, über den Titel. Aber die jungen Männer hätten sich damals darum gerissen, gemustert zu werden, denn eine Nicht-Musterung habe als Makel gegolten. Die Ausstellung führe die fürchterlichen Schrecken des Kriegs vor Augen. Sein Dank galt Alfred Maurer und dessen Mannschaft vom Heimatbund mit Vorsitzendem Peter Wolfmeier und Richard Demmel für die Ausstellung.
Peter Wolfmeier ging kurz auf die erfreuliche Entwicklung des Heimatbunds ein, der derzeit über 360 Mitglieder habe. Die Versammlungen und Sonderausstellungen des Vereins seien immer gut besucht. Für die jüngste Präsentation stammten die Idee und das methodische Konzept von Fritz Demmel, dem Verfasser des Garchinger Heimatbuchs. Ausgestaltet worden sei die Ausstellung von Alfred Maurer. Ganz aktuell führte Wolfmeier dazu an, dass für die Ausstellung auch nach einer Ehrentafel mit den Walder Kriegsteilnehmern gesucht worden sei – allerdings erfolglos. Eine Stunde vor Ausstellungseröffnung sei diese Tafel dann aber ganz überraschend doch noch ins Museum gebracht worden. Fritz Demmel erinnerte an die Kriegseuphorie im Jahr 1914. „Ganz Europa war gerüstet, die Technikbegeisterung des ausgehenden 19. Jahrhunderts hatte vieles möglich gemacht, was unblaublich schien. … Die Zuversicht ließ Glauben machen, der Feldzug im Westen wäre Weihnachten zu Ende.“
Die Ausstellung will Demmel zufolge keine strategische Analyse sein bzw. alle Kriegsschauplätze darstellen. Im Zentrum stehe die grundlegende und ehrenvolle Erinnerung an Garchinger, die an dieser „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ teilgenommen haben. Über Schützengräben und Versorgungsnotstand schlage sich der Bogen zu Erinnerungen und Folgen, zu denen auch der Bau der Garchinger Siedlung gezählt habe. Der Dank Demmels galt allen Helfern, Unterstützern und Leihgebern für die Ausstellung. Als Heimatbund-Vorsitzender eröffnete Peter Wolfmeier im Beisein geladener Gäste anschließend die Sonderschau.
Die Ausstellung läuft bis Oktober und kann jeden ersten und dritten Sonntag im Monat besucht werden. Der Eintritt ist frei. Nach Vereinbarung gibt es auch Führungen für Gruppen oder Vereine. Auskünfte werden unter 08634/ 8434 oder 7228 erteilt. fb