Heimatbund unterstützt Grabungen–Aufbewahrung im Landesamt für Denkmalpflege
Garching. Archäologische Ausgrabungen sind in den vergangenen Wochen auf der Parkplatz Baustelle des Lidl-Marktes an der Altöttinger Straße durchgeführt worden. Mittlerweile sind diese Untersuchungen abgeschlossen und die Baustellenarbeiten laufen wieder. Insgesamt konnte Archäologin Katrin Heigermoser 48 Befunde dokumentieren, manche davon historische Volltreffer. Dazu gehören 15 Urnenbestattungen aus der späten Bronzezeit vor etwa 3000 Jahren, bekannt auch als Urnenfelderzeit. Die bauchigen Urnengefäße sind aus Keramik. In ihnen fanden sich Leichenbrand und Knochenreste. Zu Tage kamen auch Beigaben-Gefäße – Schalen oder verzierte Hohlgefäße –, teilweise mit Inhalt: einer Gewandnadel und einem fragmentierten Messer. „Eine Fundstelle hat sich sogar als Opfergrube herausgestellt“, erklärte Katrin Heigermoser begeistert. Mittlerweile sind die Grabungen auf einer Fläche von etwa 1800 Quadratmetern beendet. Es erforderte viel Feingefühl, vor allem vom Baggerfahrer bei der schrittweisen Abschabung der Boden-Oberfläche. „Grabstellen erkennt man gut, weil sie sich dunkel im Boden abzeichnen. Ist eine solche Stelle gefunden, wird sie gleich vermessen und dokumentiert“, erklärte Katrin Heigermoser. Zu ihren täglichen Helfern gehörte Alfred Maurer vom Heimatbund, der Leiter des Garchinger Heimatmuseums. Für ihn war es die dritte Ausgrabung und er fand es sehr spannend, was alles zum Vorschein kam. „Man merkt, dass er schon Erfahrung mit Ausgrabungen hat, die Zusammenarbeit mit allen ehrenamtlichen Helfern vom Heimatbund war sehr gut“, bemerkte Archäologin Heigermoser.
Als nächstes werden die Funde gereinigt, dokumentiert und zur Aufbewahrung an das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege gegeben. Die Knochenreste werden von Anthropologen untersucht, ob sie von Kindern oder Erwachsenen stammen. Da die Toten auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurden, ist eine DNA-Analyse vermutlich nicht möglich.